Donnerstag, 21. Juni 2018

Hohn und Spott: Schlägt der Weltmeister zurück?

Liebe Wettfreunde von Interwetten, die Enttäuschung hierzulande über das indiskutable Auftreten der deutschen Mannschaft gegen Mexiko ist verständlicherweise groß und Kritik ohne Schönsprecherei vor dem do or die-Match gegen die Schweden mehr als angebracht.

Aber ein dickes Aber ist an dieser Stelle angezeigt. Deutschland war und ist bei Welt- und Europameisterschaften fast ohne Unterbrechungen äußerst erfolgreich, hamsterte regelrecht Titel und Finalteilnahmen. Es ist sehr ärgerlich, dass gerade diejenigen im In- und Ausland, die gegenwärtig Spott verbreiten, diese Häme viel lauter herausposaunen als sportlichen Respekt für all diese Leistungen in der Vergangenheit aufgebracht zu haben. Etwa anno 2014, als die Mannschaft nicht nur durch Leistung sondern durch ein vorbildlich faires Verhalten brillierte.

Seien wir also vor dem entscheidenden Spiel gegen die Skandinavier Anhänger im besseren Sinn, eben zu guten wie auch schlechten Zeiten. Leistungstäler sind im Sport normal, wenn auch seit dem vierten WM-Titel fahrlässig herbeigeführt. Machen wir uns alle nichts vor: Der Weltmeister wird seinen Titel in Russland nicht verteidigen können, auch wenn das schwedische Bollwerk überwunden werden kann. Die Gründe dafür wurden in dieser Kolumne schon seit vielen Wochen sachlich genannt.

Hoffen wir alle ungeachtet dessen, dass sich das Team in den nächsten Spielen weit besser darstellt. Die schwedische Elf wird die sperrige Fußballverhinderung betreiben, die sie schon anlässlich der Relegation in Italien mit Erfolg anwendete, sich in der Offensive auf Konter, Spielglück und Standards verlassen. Vor allem auf den Druck, den der Gegner von Minute zu Minute stärker verspüren kann. Neuer und Co. müssen sich wappnen, brauchen all die Qualitäten, die im ersten Spiel nie zu erkennen waren. Brauchen die Balance zwischen Risiko und Sicherheit, brauchen personell wie taktisch bessere Entscheidungen des Trainers.

Liebe Wettfreunde, Spott ist absolut deplatziert, nützt keinem, der den Sport wirklich kennt. Kritik sollten wir alle zurückstellen, emotionale Unterstützung ist am Samstag stattdessen gefragt. Eben an guten wie an schlechten Tagen. Dann, aber nur dann, werden Erfolge zurückkehren, wollen wir wetten…?